Leib und Blut des Herrn 2004

Der Gedenktag an Leib und Blut des Herren wird in diesem Jahr (gemäß dem Dreijahreszyklus Jahr C) ausgefüllt mit der Verteilung von Brot und Fisch nach dem Lukas-Evangelium. Die erste Lesung scheint den „Grundstoff“ schon einzuführen, den Jesus in der Institution der Eucharistie verwendet, nämlich Brot und Wein, welche Abraham von dem geheimnisvollen Melchisedek, König von Salem, gereicht wurden. Brot und Wein werden von Christus seiner Nachfolgeschaft und allen Gläubigen angeboten, deren Ahnvater Abraham ist aufgrund seines Glaubens (Römer 4,16). Die im Evangelium erzählte Episode beschreibt ein Zwischenstadium: Dem Volk Gottes, hier angedeutet durch seine Vielzahl, wird das Brot dargeboten in der gläubigen Anhörung des Wortes Gottes und durch die zwölf Körbe, in denen die Reste gesammelt werden. Das spielt auf die Grundstruktur jeder Eucharistiefeier an:  Die Einverleibung des Wortes und des Leibes Christi. Und spielt ebenso auf  Kontext und Zielrichtung jeder Feier an, nämlich des Teilens miteinander.


 GEBET

 

Brot und Wein,
Dein Leben dargestellt
durch zwei archetypische Symbole
des Mittelmeerraumes:
Das Korn, zermahlen um zu nähren,
und die gepresste Traube, um Freude zu spenden.

Dein Leben liegt hier zwischen Deinen Händen und Du reichst es uns.

So möchten, wollen auch wir

Zeugnis geben von Dir,

während wir lernen,

Brot, Zeit und all unsere Kraft zu teilen,

auch wenn in unseren Augen

nicht einmal genug für uns vorhanden wäre.


                                                                                (GM/12/06/04)

Genesis (14,18-20) 18 Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Er war Priester des Höchsten Gottes. 19 Er segnete Abram und sagte: Gesegnet sei Abram vom Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, 20 und gepriesen sei der Höchste Gott, der deine Feinde an dich ausgeliefert hat. Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem.

Lukas  (9, 11-17) Aber die Leute erfuhren davon und folgten ihm. Er empfing sie freundlich, redete zu ihnen vom Reich Gottes und heilte alle, die seine Hilfe brauchten. Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: Schick die Menschen weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort. Er antwortete: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für all diese Leute Essen kaufen. Es waren etwa fünftausend Männer. Er erwiderte seinen Jüngern: Sagt ihnen, sie sollen sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig zusammensetzen. Die Jünger taten, was er ihnen sagte, und veranlassten, dass sich alle setzten. Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, segnete sie und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Und alle aßen und wurden satt. Als man die übriggebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll.