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Der 2. Sonntag der Fastenzeit zeigt uns auf die Verklärung des Herrn auf dem Berge, die Angst der Jünger nach ihrer anfänglichen Begeisterung, als sie in die Wolke geraten, welche die Verbindung zum Göttlichen herstellt. Jesus spricht mit Moses und Elia, welche Gesetz und Propheten repräsentieren, über seinen bevorstehenden "Exodus" und, wie man weiß, erregt jeder "Exodus" und erschreckt zugleich. Ausgehend von dem, was wir gewohnt sind, empfinden wir die Faszination des Neuen und auch die versteckten Herausforderungen in seinen Winkeln. Jesus ist zuerst aus der göttlichen und unerreichbaren Sphäre , in welcher er als Sohn lebte, herausgetreten, um sich zum Menschen zu machen, und danach aus dem menschlichen Leben, um die Nacht des Todes zu durchleiden und zurückzukehren als vergöttlichter und verherrlichter Mensch, Erstgeborener von uns allen, die seine Geschwister geworden. Die Verklärung macht das Schicksal von Herrlichkeit sichtbar, zu der er uns mitreißt, wenn auch unter Ängsten, welche jeden "Exodus" begleiten.

2. Sonntag der Fastenzeit (C) 2007 [2004]

   Wolke, die du uns einhüllst,
Unendlicher, der Du uns annimmst

und zur gleichen Zeit Angst einflößt.

Unheimlich ist auch unser Schrecken,
wie jener des Urvaters Abraham
und jener der Jünger auf dem Berge,

obwohl Du die Herrlichkeit selber bist,
die aus dem Gesicht und den Gewändern

jenes Sohnes leuchtet,
der mit Moses und Elia über seinen Aufbruch redet.
   Vielleicht ist es gerade dieser Aufbruch,

der uns Sorgen bereitet, derselbe
der den alten Abraham auf den Weg drängte
und Moses mit seinem Volk
aus der bequemen Knechtschaft trieb,
auf die zu verzichten nicht immer einfach ist.
   Eine einzige  Bitte richten wir an Dich:
Immer das Licht erahnen zu können
von jener Begegnung mit Dir,

das uns hinausführt aus unseren gewohnten Gehegen

und uns auf dem Wege bleiben lässt.

 (GM/07/03/04)

Lukas (9,28-36) 28 Etwa acht Tage nach diesen Reden nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten. 29 Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes, und sein Gewand wurde leuchtend weiß. 30 Und plötzlich redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; 31 sie erschienen in strahlendem Licht und sprachen von seinem Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte. 32 Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. 33 Als die beiden sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte. 34 Während er noch redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie. Sie gerieten in die Wolke hinein und bekamen Angst. 35 Da rief eine Stimme aus der Wolke: Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. 36 Als aber die Stimme erklang, war Jesus wieder allein. Die Jünger schwiegen jedoch über das, was sie gesehen hatten, und erzählten in jenen Tagen niemand davon.

 Genesis (15,12.17-18) 12 Bei Sonnenuntergang fiel auf Abram ein tiefer Schlaf; große, unheimliche Angst überfiel ihn. 17 Die Sonne war untergegangen, und es war dunkel geworden. Auf einmal waren ein rauchender Ofen und eine lodernde Fackel da; sie fuhren zwischen jenen Fleischstücken hindurch.18 An diesem Tag schloss der Herr mit Abram folgenden Bund: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land vom Grenzbach Ägyptens bis zum großen Strom Euphrat.