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Das Fest der Trinität macht wahrscheinlich alle sprachlos und erscheint auf den ersten Blick als ein Problem. Jedoch ist es nicht so. Zunächst, statt von “Trinität", sollte man besser von “Dreieinigkeit” sprechen, um schon beim Namen die Einheit und nicht nur  die Dreifaltigkeit zu betonen. Aber vor allem muss man immer sagen, dass diese göttliche Wirklichkeit, von der alles ausgeht, nichts anderes ist, als die unendliche Liebe, mehr zu genießen als zu bezweifeln, mehr zu lieben als zu erörtern, mehr ihr zu nachzukommen, als sie zu verstehen. Ich kann nur von meiner großen Überraschung erzählen, als ich endlich entdeckt habe (auch ein “Theologe” braucht ein wenig Zeit dafür!), dass genau dieses grundlegende Mysterium, mehr als ein theo-logisches  Problem, eine wunderbare göttliche Wirklichkeit ist, also eine Tatsache, welche die Verbindung zwischen unserem Dasein und unserer Wahrnehmung Gottes, unserem menschlichen Leben und unserer Erfahrung mit ihm berührt. Seitdem habe ich das verstanden, was ich heute als unverzichtbare und feste Überzeugung halte: Entweder Gott ist Liebe, und deswegen in seiner Substanz Geschenk und Wohlwollen, oder er existiert nicht. Die Lesestücke, die ich hier wiedergebe, stellen uns Gott als harmonische und historische Koexistenz verschiedener Namen vor, die in die gleiche Richtung gehen: Gott ist Barmherzigkeit und Gnade, Wohlwollen und Treue, Gemeinschaft und Frieden, also Vater und Sohn und Heiliger Geist.

Dreieinigkeit der Liebe (a) 2005

 

 

Du einziger, aber nicht einsamer Gott,
Gemeinschaft in Absichten,
der Du seit ewig lebst,
Du immer junger Gott,
wie seit jeher voller Herzensgüte,
Du bist drei Gesichter, doch ein einheitlicher Blick,
jener, der nunmehr dem Sohn zugewandt

an uns sich wendet und auf diese Erde kommt.

Du blauer Himmel, brennend vor Liebe ,
Du Leben, das sich ausbreitet und aufblüht
in tausend Formen und unzähligen Sternen,
Dich, immer Dich, suchen wir,
und Du kommst seit Ewigkeit mit drei Namen,

aber einem einzigartigen Geschenk:

Du bist  Gnade, Barmherzigkeit und Friede.

 

(GM/23/05/05)

 

Johannes (3,16-18) «Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.».

Exodus (34,5-7) «Der Herr aber stieg in der Wolke herab und stellte sich dort neben ihn hin. Er rief den Namen Jahwe aus. Der Herr ging an ihm vorüber und rief: Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue: Er bewahrt Tausenden Huld, nimmt Schuld, Frevel und Sünde weg, lässt aber (den Sünder) nicht ungestraft; er verfolgt die Schuld der Väter an den Söhnen und Enkeln, an der dritten und vierten Generation.»

2. Kor (13,11-13) «Übrigens, liebe Brüder, freut euch, kehrt zur Ordnung zurück, lasst euch ermahnen, seid eines Sinnes und lebt in Frieden! Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Grüßt einander mit dem heiligen Kuss! Es grüßen euch alle Heiligen. Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!».