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Die Lesestücke sprechen über Lepra und Leprakranke. Die Liturgie stellt uns einen von ihnen vor, der, Traditionen und Normen herausfordernd, sich Jesus nähert und um seine Hilfe bittet. Wie in anderen Fällen dieses ersten Teils des Markusevangeliums, streckt Jesus seine Hand aus und, gegen  die bestehenden Normen, berührt er den Kranken. Das ist das erste und größere Wunder: Jenes der Liebe, das ein vielleicht schon verunstaltetes Gesicht streichelt. Die Heilung kann nicht misslingen. Die Liebe heilt wirklich, sie heilt immer.

 

 

 

6. Sonntag im Jahreskreis (B) 2006

 

„Unrein! Unrein!“

und deine ganze hoffnungslose Einsamkeit, die vom Gesetz vorgeschrieben,
schriest du umherlaufend heraus.
Unrein nicht wegen einer Schuld,  
sondern aufgrund einer Krankheit,
der schlimmsten,
die dir Fetzen für Fetzen
dein Fleisch vom Körper riss,
und der es trotzdem nicht gelungen,

deine Hoffnung auszumerzen
und den Willen,
eines Tages wieder berührt zu werden,
weil auch du, Abbild des lebendigen Gottes,
 

ein Gesicht hattest,

wenn auch verunstaltet.

 

 

 

 

Und endlich kam jener Tag,
als JEMAND nicht weglief,
sondern deine Annäherung mit Liebe erwartete.
Du wurdest dann weitaus glücklicher,
als alle singend im Tempel Verbliebenen,
und glücklicher als wir alle,
die wir blindlings versuchen,

über uns selber hinaus

einen Arm zu reichen.
Derjenige,

dem wir alle folgen

und der uns dauernd entgleitet,
war allein deinetwegen dort, und indem er seine in ewiger Freundschaft warme Hand ausstreckte,
streichelte und heilte er dich.
(GM/12/02/06)

 

 

 

 

Levitikus (13,1-2.45-46) <<Der Herr sprach zu Mose und Aaron: Wenn sich auf der Haut eines Menschen eine Schwellung, ein Ausschlag oder ein heller Fleck bildet, liegt Verdacht auf Hautaussatz vor. Man soll ihn zum Priester Aaron oder zu einem seiner Söhne, den Priestern, führen….Der Aussätzige, der von diesem Übel betroffen ist, soll eingerissene Kleider tragen und das Kopfhaar ungepflegt lassen; er soll den Schnurrbart verhüllen und ausrufen: Unrein! Unrein! Solange das Übel besteht, bleibt er unrein; er ist unrein. Er soll abgesondert wohnen, außerhalb des Lagers soll er sich aufhalten.»>>

 

Markus (1,40-45) <<Ein Aussätziger kam zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in Acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (meiner Gesetzestreue) sein. Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, sodass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm. >>.