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In unserer alltäglichen Sprache deutet “Talent haben” auf eine besondere Begabung. Es handelt sich um ein besonderes Geschenk, das die Person bereichert. In der Parabel Jesu sind die “Talente” nicht nur Gaben, sondern auch Aufgaben, die Gott uns anvertraut hat. Wir werden aufgefordert, sie mehr auf diese Art, denn als Privilegien zu nutzen. Was wir erhielten und vor allem, was wir sind, ist uns gegeben, damit wir die Anderen bereichern und die Welt verbessern. In unserer Hingabe an die Anderen werden wir gewiss den besten Teil unseres Selbst verwirklichen. Vor allem werden wir die große Aufgabe des Teilens erfüllen. Wir können uns den Glauben nicht als eine kostbare Kerze vorstellen, die man unter der Erde versteckt, sondern als eine Flamme, die leuchten muss, um alles umher zu erhellen. Nur so werden wir glücklich sein, selbst wenn wir wissen, langsam wie eine entzündete Kerze unser Dasein zu verbrauchen.

 

Bild aus www.servicios/koinonia.org

33. Sonntag im Jahreskreis (A) 2005

 

Talent heißt Geschenk,
und welch größeres Geschenk
ist dir gemacht worden,

als die Osterkerze wieder zu entflammen,

um dein Leben zu erhellen
und denjenigen ins Licht zu rücken,

der an deiner Seite schreitet.

Warum hast du jene dir anvertraute Kerze versteckt,
sie in einen geheimen Winkel gepackt
unter deine vergessenen Dinge
oder wie ein vergrabenes Objekt?
Du erwiderst «Aus Angst!».

Aber ist es möglich, Angst vor dem Licht
zu haben, Angst vor Ostern?
Ja, vielleicht, wenn der Glaube keine Befreiung, sondern nur ein zusätzlich größeres Opfer bedeutet!
Deshalb lebe du vom Licht
und eine große Freude wird jeden deiner Morgen  durchdringen
(GM/13/11/05)

  Matthäus 25,14-30 <<Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.>