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Die Lesestücke sagen uns im Grunde nur eines. Wenn Jesus so deutlich gewesen ist, warum setzen wir seine Worte nicht um in die Tat? Die Antwort, die man immer gibt, führt nicht weiter: «Weißt du, die menschlichen Schwäche, usw.». Es muss hier etwas mehr sein, welches Mängel und Krankhaftigkeiten, die man nur den Pharisäern unterschob, hat chronisch werden lassen. Vielleicht nehmen wir gerade ihn nicht ernst, den Christus. Könnte es nicht sein, dass wir Gefahr laufen, nur seinen Namen zu benutzen, um Karriere zu machen? Einen Satz von Don Lorenzo Milani umformulierend, möchte ich sagen: «Christus Bahn geben, ohne sich eine Karriere zu bahnen».

 

 

Bild von Cerezo Barredo www.servicioskoinonia.org

31. Sonntag im Jahreskreis (A) 2005

 

«Ihr aber, tut nicht dasselbe!».
Du kennst die Gefahr,
die jede Religion in sich birgt

wie Holzwurm, der sie zerfrisst:
Nämlich Deinen Namen zu benutzen,
um sich selber zu rühmen,

vor allem weil der Name, den Du trägst,
der Name eines Vaters ist.

Du willst uns alle als Brüder und Schwestern,

nicht nur in der Welt, sondern auch in der Kirche,
eine Gemeinschaft von Freunden,
nicht von Untergebenen - und Gebietern,
die nie satt von Ehrbezeigung und Beweihräucherung.

Lehre uns wenigstens,
niemanden zu unterdrücken,
sondern dass Dein Evangelium
zu einer Schule von Freiheit werde,
die den Geringsten zu dienen weiß.

Amen!

                                                                     (GM/30/10/02

 

 

Matthäus (23,1-12) <<Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi (Meister) nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.>>