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Sich die ganze Nacht abmühen, mühen für nichts! So scheint es, wenn man Bilanz zieht, zumindest die offensichtliche und vorhersehbare. Aber so ist es nicht. Das Evangelium fordert uns auf, weiter hinauf zu blicken, darüber hinaus. Es bietet uns kein irgendwie tröstendes Versprechen, sondern zeigt uns eine neue Art, die Dinge zu bewerten, unser Leben zu verstehen. Dieses darf nicht wieder mit materiell anhäufbaren Gütern gefüllt werden. Auch wenn sie unschätzbar wären, würden sie das Herz nicht ausfüllen. Unser Leben nur vom Gang in offenes Meer Befriedigung erlangen, im Versuch, ständig die eigenen Grenzen zu überwinden und jene der aktuellen gesellschaftlichen Realität und - es mag paradox erscheinen – sogar die Grenzen der eigenen Kirche. Alles aufgeben, um Jesus zu folgen, kann als Verrücktheit erscheinen, aber dessen ungeachtet hat es seinen  eigentlichen Sinn darin, sich niemals aufhalten zu lassen, sich nie geschlagen zu geben.

 

5. Sonntag des Jahreskreises 2004 c

 

Auch ich bin auf die hohe See hinausgefahren,
auf Dein Wort vertrauend,
und dringe manchmal so weit hinaus,
dass ich  Männer und Frauen
nur als Pünktchen an der Küste wahrnehme,
wobei ich zugleich spüre, dass ich sie vermisse…

Ich habe geglaubt,
ich könnte es wagen, Deine Perle zu suchen,
die wertvollste von allen,
ohne sie schon vollständig zu finden.

Aber trotz allen Kummers,
für jedes [erfolglose] Jahr, das vorübergeht,
selbst wenn ich auch einsam bleiben müsste,

will ich nach ihr suchen.

Ein Gedanke begleitet mich dabei,
der auch ein Gebet sein möge:
Hilf, Jesus, dass ich niemals erschlaffe, denn:
ein jeder Seemann weint heimlich

bei Einbruch der Dämmerung,

und doch treibt sein Schiff weiter. (GM/08/02/04)

 

Lukas  (5,1-11) Als Jesus am Ufer des Sees Genezareth stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.