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4. Sonntag der Fastenzeit (c) 2004 Dieser 4. Sonntag
der Fastenzeit scheint sich um eine schwere Krise der Familienbeziehungen zu drehen, die am Ende nur zum Teil
überwunden ist. All das erfolgt in der größten von Jesus erzählten
Parabel über die Gnade Gottes. Krise, weil einem solch liebevollen Vater nicht
nur keine Gefühle von Dankbarkeit (die beiden Söhnen fehlen) entgegenkommen,
sondern er für ein abweichendes Vaterbild steht, das jene sich von ihm gebildet
haben. Der jüngere Sohn glaubt, dass der Vater seine Freiheit beeinträchtige
und geht weg, der Ältere hingegen hat als zu sich gehörend weder das Vermögen
des Vaters, noch den Vater selber angesehen und redet und denkt folglich als
Diener, und nicht als Sohn. Die Wiedergewinnung der Vatergestalt findet im
zweiten Sohn statt, und zwar durch Grenzerfahrungen wie Hunger, Gefühl von
Fremdheit, Identitätskrise, aber vor allem durch die Anerkennung des eigenen
Fehlers: Ein theologischer mehr als ein moralischer Fehler! Wir wissen nicht,
ob dies auch beim ersten Sohn gelingt, der – parallel zu anderen Parabeln –
Israel repräsentieren soll oder, genereller, religiöse und fromme Menschen,
gehorsame Vollzieher von Liturgien und Traditionen, aber der Idee verhaftet, dass
Gott nur ein allmächtiger Herrscher ist und weiter nichts. Schade, weil sie
des Beste jenes Gottes versäumen, der
sich nicht nur offenbart hat als derjenige, der uns erwartet, sondern als
derjenige, der aufgebrochen ist und beständig nach uns auf die Suche
geht, zu unserem, seiner Kinder Wohl!. |
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Auch ich habe, obwohl ich nur Sohn bin, Diese Straβe
ist vielleicht für immer in meinem Herzen eingraviert und manchmal sehe ich
sie wieder und hoffe, dass sie mir jene Menschen zurückbringen könne, welche demselben
Weg gefolgt sind: Verwandte, Freunde
und Angehörige. Liebevoller himmlischer Vater, heute bitte ich Dich nur,
Dich jeden Tag an meiner Seite spüren zu lassen als denjenigen, der mit mir ausgewandert ist und mich begleitet, mit den zahlreichen Fragen und meiner inneren Welt, welche bevölkert von leisen Stimmen und besinnlicher Stille. (GM/21/03/04) |
Lukas (15, 1-3.11-32) <<Alle Zöllner und Sünder kamen zu
ihm, um ihn zu hören. die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich
darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und ißt sogar mit ihnen. Da
erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: Ein Mann hatte zwei Söhne.
Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das
mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. Nach wenigen Tagen packte
der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er
ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles
durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land, und es ging ihm
sehr schlecht. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm
auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen
Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand
gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines
Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um. Ich
will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe
mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert,
dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. Dann brach er auf
und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen, und er
hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und
küßte ihn. Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen
dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber
sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an,
steckt ihm einen Ring an die Hand, und zieht ihm Schuhe an. Bringt das
Mastkalb her, und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn
mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden
worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern. Sein älterer Sohn
war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam,
hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das
bedeuten solle. Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen, und dein
Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund
wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein
Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte dem Vater: So
viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen
gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit
ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier
gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast
du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du
bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen
wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt
wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden>>. |