Der vierte Sonntag der Fastenzeit wird
sozusagen vom Schatten jenes großen Kreuzes überragt, das noch immer
unbeirrbar die Liebe bezeugt, jene Liebe, die bereit ist, sich selber für den/
für die Anderen auszulöschen. Die Liebe Christi, die Liebe, die Christus ist.
Wenn der nächtliche Dialog zwischen Jesus und Nikodemus auch an viele schon
geführte und noch kommende Dialoge mit demjenigen denken lässt, der sich dem
Glauben aus verschiedenen Gründen nur in
Stille und Einsamkeit nähert, ist dieser Dialog dennoch vom Licht
jener Freigebigkeit Gottes erleuchtet, die sich zerbrechlich und nackt sogar bis
zum Absurden dargeboten hat, nur um
mit ihrem Wahnsinn uns alle zu erringen, die wir Bettler um Sinn und Frieden,
Bettler um Liebe sind. |
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4. Sonntag der Fastenzeit (B) 2006 Ein
Hügel und ein Baum, An
jenem Kreuz verzehrte sich die Liebe, hat
es uns zu sich gerufen, unvergänglichen
Tages zu öffnen. (GM/26/03/06) |
Epheser (2,4-10) «Brüder, Gott aber, der voll Erbarmen ist, hat uns, die wir infolge unserer Sünden
tot waren, in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, zusammen mit
Christus wieder lebendig gemacht. Aus Gnade seid ihr gerettet. Er hat uns mit
Christus Jesus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz im Himmel
gegeben. Dadurch, dass er in Christus Jesus gütig an uns handelte, wollte er
den kommenden Zeiten den überfließenden Reichtum seiner Gnade zeigen. Denn
aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft - Gott
hat es geschenkt -, nicht aufgrund eurer Werke, damit keiner sich rühmen
kann. Seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus dazu geschaffen, in unserem
Leben die guten Werke zu tun, die Gott für uns im Voraus bereitet hat.». Johannes (3,14-21) <<Zu jener Zeit sagte
Jesus zu Nikodemus: «Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so
muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm
das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen
einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht,
sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt
gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet
werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon
gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt
hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und
die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren
böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit
seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum
Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind. Darauf
ging Jesus mit seinen Jüngern nach Judäa. Dort hielt er sich mit ihnen auf
und taufte. Aber auch Johannes taufte damals, und zwar in Änon bei Salim,
weil dort viel Wasser war; und die Leute kamen und ließen sich taufen. Johannes
war nämlich noch nicht ins Gefängnis geworfen worden. Da kam es zwischen den
Jüngern des Johannes und einem Juden zum Streit über die Frage der Reinigung.>> |