Der 3.
Fastensonntag des Jahreskreises B verbindet zwei biblische Abschnitte, die
nur oberflächlich fern voneinander sind. Die “Zehn Gebote” enthalten im
ersten Teil (die ersten drei) die Aufforderung, Gott und nur Gott als wahren
und einzigen Grund anzusehen, zu leben und zu handeln, sowohl im persönlichen,
als auch im gemeinschaftlichen Bereich. Die übrigen 7 Gebote betreffen die
von Gott gewollte Art, sich Menschen gegenüber zu verhalten (beginnend mit den
Nächsten, z.B. den Eltern), und den Dingen gegenüber. Wenn man statt dessen
den Dingen mehr Bedeutung beimisst, als den Personen, oder, wie im Fall der
Händler im Tempel, sogar einen heiligen Platz instrumentalisiert, um
Handel zu treiben, verletzt man jenes Grundsatzprinzip des Gesetzes, wonach
Gott Anfang und Bezug von Allem ist. Jesus vertreibt die Schänder aus dem
Tempel, um prophetisch daran zu erinnern, dass Gott um seiner selbst willen und
nicht wegen der Profite verehrt werden muss, welche die heiligen Strukturen verschaffen
können. |
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3. Sonntag der Fastenzeit B 2006 Eine so entschiedene
Geste zu vollbringen, mit harter Hand
dazu drängt
Dich die Inbrunst für das Haus Gottes, und mehr noch
die Leidenschaft für den Menschen, nach Gott
suchen soll, Eben das
wolltest Du uns lehren, Jesus. Schenke und
lehre uns immer die Freigebigkeit |
Exodus
(20, 1-17) << Dann sprach Gott alle diese
Worte: Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem
Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir
kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel
droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht
vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu
dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei
denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen,
an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf
meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld. Du sollst den Namen
des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht
ungestraft, der seinen Namen missbraucht. Gedenke des Sabbats: Halte ihn
heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun. Der siebte Tag ist
ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit
tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein
Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. Denn in
sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was
dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag
gesegnet und ihn für heilig erklärt. Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange
lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt. Du sollst nicht morden.
Du sollst nicht die Ehe brechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht
falsch gegen deinen Nächsten aussagen. Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten
verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach
seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach
irgendetwas, das deinem Nächsten gehört>>. Johannes
(2,13-25) < Das Paschafest der Juden war
nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von
Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte
eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, dazu die
Schafe und Rinder; das Geld der Wechsler schüttete er aus und ihre Tische
stieß er um. Zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das
Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten sich an
das Wort der Schrift: Der Eifer für dein Haus
verzehrt mich. Da stellten ihn die Juden zur Rede: Welches
Zeichen lässt du uns sehen als Beweis, dass du dies tun darfst? Jesus
antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn
wieder aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem
Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? Er aber
meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferstanden war,
erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der
Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte. Während er zum Paschafest
in Jerusalem war, kamen viele zum Glauben an seinen Namen, als sie die
Zeichen sahen, die er tat. Jesus aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er
kannte sie alle und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen; denn
er wusste, was im Menschen ist>>. |