Der
Text des Evangeliums erzählt die Heilung des blinden Bartimäus, der,
ohne mit den Augen sehen zu können, Jesus als den Messias erkennt, indem er
mit dem Titel “Sohn Davids” sehr laut nach ihm ruft. Die Bemühung Jesu um
ihn divergiert von den verlegenen Mahnungen, die die Menge an ihn richtet,
damit er schweige. Jesus ruft ihn und er, auf seine Füße springend, geht ihm
entgegen, und darum wirft er den Mantel weg, der sein ganzer Reichtum war.
Als Bartimäus wieder sehen kann, beginnt er, Jesus auf Seinem Weg nachzufolgen
- im Unterschied zum jungen Reichen, der umgekehrt war. Das Evangelium
scheint zu raten, dass wir nur dann, wenn wir in Jesus denjenigen
wiedererkennen, den wir seit jeher erwarteten und unsere gewohnten
Bequemlichkeiten und Sicherheiten aufgeben, das Licht des Glaubens erhalten und
auch wir Ihm auf Seinem Weg nachfolgen werden. Das ist die Straße, auf der
der Prophet Jeremias den Zug der Verbannten voraussah, die in ihre Heimat
zurückkehrten. |
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30. Sonntag im Jahreskreis B
2006 Auch ich will Dir, Jesus, nachfolgen, denn ich bin von der einzigen unmittelbaren
Wirklichkeit sozusagen hypnotisiert… Und trotzdem höre ich die Stimmen derjenigen, die Dich begleiten, und ich möchte auch mit Dir gehen … Dir wenigstens meinen Bedarf zuzurufen, der mich hindert, mich beschwingt zu bewegen. Öffne meine inneren Augen, |
Jeremia (31,8-9) Seht, ich bringe sie heim aus
dem Nordland und sammle sie von den Enden der Erde, darunter Blinde und
Lahme, Schwangere und Wöchnerinnen; als große Gemeinde kehren sie hierher
zurück. Weinend kommen sie, und tröstend geleite ich sie. Ich führe sie an
wasserführende Bäche, auf einen ebenen Weg, wo sie nicht straucheln. Denn ich
bin Israels Vater, und Efraim ist mein erstgeborener Sohn. Markus (10,46-52) Sie kamen nach Jericho. Als er
mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß
an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er
hörte, dass es Jesus von Nazareth war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab
Erbarmen mit mir! Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu
schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit
mir! Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und
sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel
weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. Und Jesus fragte ihn: Was
soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen
können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen.
Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem
Weg. |