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Nachdem Jesus sich offenbart hat allen Völkern außerhalb des Judentums (repräsentiert durch die Magier, vgl. Epiphanie) und dem gesamten Volke Israel (Taufe Jesu) lässt uns die Liturgie dieses Sonntags Jesu Offenbarung gegenüber seinen Jüngern betrachten, und zwar mittels des ersten Heilszeichens (semeion, Zeichen und nicht einfach nur Wunder). Betrachten, denn wir wohnen einem Zeichen von besonderer Heilkraft bei. Die Teilnahme Jesu, seiner Mutter und seiner Jünger an der Freude der Brautleute von Kana und der Wein für das Fest, vom Meister selber geliefert, bezeugen seine Absicht, uns von jedem düsteren und unterdrückenden Glaubenskonzept zu heilen. Wenn diese Absicht sich nicht darauf beschränkt, nur Religion zu sein, sondern Vertrauen in den Gott des Lebens und der Freude, dann kann es nichts anderes sein, als Fest und Freude. Hoch die Herzen und alle Trübsal möge sich dem Lächeln öffnen…

 

Dieses Fresko findet sich in der “Chiesa del Convento” in Tortora. Man erkennt die beiden Vermählten links, mit dem Tischmeister im Vordergrund, Jesus und Maria in der Mitte und die Diener, die aus Wasser gewandelten Wein eingießen.

2. Sonntag des Jahreskreises (c)- 2004

Wenn der Wein der Freude fehlt,
dann, wir bitten Dich, Maria,
greife ein, so wie Du es in Kana getan.

Erbitte für uns,
dass das Antlitz sich zum Lächeln wandle,
und der graue Alltag
sich mit Unendlichem kleide.

An Unendlichem hat unser Herz Bedarf,
so, wie unsere Lungen
die Luft zum Atmen brauchen.

An Unendlichem haben wir Bedarf,

um weiterhin glauben,
und vor allem lieben zu können.
(GM/18/01/04)   

Jesaja (62,1-5) Um Zions willen kann ich nicht schweigen, um Jerusalems willen nicht still sein, bis das Recht in ihm aufstrahlt wie ein helles Licht und sein Heil aufleuchtet wie eine brennende Fackel. Dann sehen die Völker deine Gerechtigkeit und alle Könige deine strahlende Pracht. Man ruft dich mit einem neuen Namen, den der Mund des Herrn für dich bestimmt. Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des Herrn, zu einem königlichen Diadem in der Rechten deines Gottes. Nicht länger nennt man dich «Die Verlassene» und dein Land nicht mehr «Das Ödland», sondern man nennt dich «Meine Wonne» und dein Land «Die Vermählte». Denn der Herr hat an dir seine Freude, und dein Land wird mit ihm vermählt. Wie der junge Mann sich mit der Jungfrau vermählt, so vermählt sich mit dir dein Erbauer. Wie der Bräutigam sich freut über die Braut, so freut sich dein Gott über dich.

Johannes  (2,1-12)  Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder faßte ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wußte nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wußten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zuviel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn. Danach zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab. Dort blieben sie einige Zeit.