Wenn man die im Evangelium
erzählte Verklärung Jesu neben die Episode von Abraham und Isaak stellt, kann
man viele Überlegungen anschließen. Ich habe besonders an das Eingreifen Gottes
gedacht, der endgültig jedes menschliche Opfer verbieten will. Gott konnte
die Hand von Abraham anhalten, weil dieser, als Freund und Partner Gottes, dessen
Willen zu deuten wusste. Dasselbe geschieht bei der Opferung Jesu jenen
Männern nicht, die nicht nur aus politischem Kalkül, sondern auch aus
religiösen Fanatismus handeln. So können Menschen, der Gnade verschlossen und
ihrem Fundamentalismus verhaftet, nicht verstehen, dass sie dabei sind, einen
Engel, den wahren Boten Gottes, sogar seinen Sohn, zu opfern. Jedoch spricht
der Vater über ihm dieselben Worten aus, die schon bei der Verklärung zu
hören waren: «Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören!». Aber
ihn zu hören bedeutet, jede Opfer-Idee in der Religion endlich fallen zu
lassen und konkret und täglich für die Anderen zu leben beginnen. |
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2. Sonntag der Fastenzeit (B)2006 Ich
hatte eine Traumvorstellung, dass
die Hand, die Abraham anhielt, jene seines Sohnes war, Ich
habe nochmals nachgedacht über die auf Golgatha vollzogene Hingabe Jesus,
der Du alle Unschuldigen vertrittst, von
jeder sakralen Benommenheit befreist – jene
Opfer in Engel, damit
sie jede mordbereite Hand anhalten. (GM/12/03/06) |
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Genesis 22, 12-14
<<Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus
und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du
hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten. Als Abraham aufschaute, sah
er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp
verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines
Sohnes als Brandopfer dar. Abraham nannte jenen Ort Jahwe-Jire (Der Herr
sieht), wie man noch heute sagt: Auf dem Berg lässt sich der Herr sehen>>. Markus (9,2-10) <<Sechs Tage danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes
beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er
wurde vor ihren Augen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so
weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien vor ihren
Augen Elija und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu
Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen,
eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was
er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke
und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt
ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal
niemand mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, verbot
er ihnen, irgendjemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der
Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und
sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.>> |