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Der 2. Adventssonntag kreist um Johannes den Täufer und seine Verkündigung, die ein ganzes Volk vorbereitet, den Weg der Freiheit zu laufen. Jedes Mal, wenn wir die Botschaft der Befreiung für uns und die Anderen als aktuell ansehen, erleben wir eine außergewöhnliche Zeit der Gnade. Jedes Mal, wenn wir uns nicht zurückhalten, sondern unsere Mitverantwortung übernehmen. Auf meinen zahlreichen Reisen traf ich in letzter Zeit zu viele müde und resignierte Leute. Lasset uns aufstehen und uns auf den Weg machen. Die Aufforderung Johannes des Täufers gilt für alle, besonders für jene, denen es schwerfällt zu glauben, dass Befreiung aus Exilen jeder Art (von der Entfremdung von sich selbst als ob man in einer ständig feindseligen und fremden Welt lebe) möglich ist. Wenn es Ketten zu brechen gibt (leider gibt es solche zu viele), lasst uns damit beginnen, jene der Seele zu sprengen. Beginnen wir, erneut die Frohbotschaft mit noch klareren Augen und einem aufgemunterten Herzen zu verkünden!

 

 

  

2. Adventssonntag (B) 2005

 

«Tröstet, tröstet mein Volk … seine Knechtschaft

ist beendet !».

Wir müssen diese frohe Botschaft in alle Orte tragen, weil Du,

der Du bald erscheinst, 

kommst, um alte und moderne Ketten zu sprengen

in einer Wüste, in der das Wasser unauffindbar schien, und der Weg zur Freiheit

trotz beständiger Suche verloren gegangen war.

Aber du sagst uns, dass es Zeit ist, die Bahn zu bereiten,

auf die ein ganzes Volk

zu diesem Abenteuer

gerufen wurde.

 

Hilf uns also, es Deinem Vorläufer gleich zu tun:

 

Die Straße zu verkünden

und zu bereiten,

dabei krumme Wege

und Schwindeleien vermeiden,

indem wir unsere Mängel  

und unsere ganze Feigheit
überwinden, die sich in
sogenannten Realismus hüllt.

 

(GM/04/11/05)

Jesaja (40,1-5.9-11) «Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott. Redet Jerusalem zu Herzen und ruft ihm zu, dass seine Knechtschaft ein Ende hat, denn seine Missetat ist vergeben; denn Zwiefältiges hat es empfangen von der Hand des Herrn für alle seine Sünden. Eine Stimme ruft: „Bahnt in der Wüste dem Herrn einen Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen aufgefüllt und alle Berge und Hügel abgetragen werden, und was ungleich ist, soll eben, und was höckerig ist, soll glatt werden. Dann wird die Herrlichkeit des Herrn offenbar werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen. Denn des Herrn Mund hat gesprochen. Freudenbotin für Zion, steige auf einen hohen Berg; Freudenbotin für Jerusalem, erhebe deine Stimme mit Macht. Erhebe sie und fürchte dich nicht; sage den Städten Judas: Siehe, da ist euer Gott! Denn siehe, der Herr kommt…»

Markus (1,1-8) «Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, wie beim Propheten Jesaja geschrieben steht: "Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der da bereite deinen Weg vor dir." " Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des HERRN, macht seine Steige eben!" Johannes trat in der Wüste auf, taufte und predigte die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden. Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und die von Jerusalem und ließen sich alle von ihm taufen im Jordan und bekannten ihre Sünden. Johannes war bekleidet mit Kamelhaaren und mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden, und aß Heuschrecken und wilden Honig; und er predigte und sprach: Es kommt einer nach mir, der ist stärker denn ich; ich bin nicht wert, dass ich mich vor ihm bücke und die Riemen seiner Schuhe löse. Ich taufe euch mit Wasser; aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen».