Im heutigen Evangelium vereinigt
Lukas die drei Parabeln über die Barmherzigkeit Gottes, die Jesus geschildert
und ausgeübt hat. In ihnen beeindruckt, dass Gott selber nach uns sucht, die besondere
Betonung aber auf der unermüdlichen Suche der Hauptfiguren der Gleichnisse
liegt, und ihrer großen Freude bei der Auffindung des Verlorenen. Uns selber
verlieren und wiederfinden, darum dreht sich unser Leben, genauso wie um
Verlust und Wiedererlangung dessen, was uns lieb ist. Eines erscheint dennoch
grundlegend: Wir werden uns und was wir lieben nur wiederfinden, wenn wir uns
von Gott finden lassen und ihm zumindest Zeichen senden, damit er in die
Gruben und Klüfte hinabsteigen kann, in deren Fallen wir aus Neugier oder
Feigheit nicht selten Gefahr laufen, gefangen zu bleiben. |
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24. Sonntag im Jahreskreis 2004 (c) muss ich Dir vorgekommen sein, und das bin ich wirklich, der Du die glatte Bahn verlässt mich, der in der Seele
blutet, deren Wunden heißer brennen als andere, und nur die Zeit, die Ruhe Werde nicht leid, nach mir zu suchen, so wie ich nie aufhören werde, in die Dornensträucher zu horchen, während ich auch noch jeden Horizont durchforsten werde, um wenigstens jenen Schatten zu entdecken, |
Lukas (15,1-32) Es nahten aber zu ihm allerlei Zöllner
und Sünder, dass sie ihn hörten. Und die Pharisäer und Schriftgelehrten
murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und isst mit ihnen. Er sagte
aber zu ihnen dieses Gleichnis und sprach: Welcher Mensch ist unter euch, der
hundert Schafe hat und, so er der eines verliert, der nicht lasse die
neunundneunzig in der Wüste und hingehe nach dem verlorenen, bis dass er's
finde? Und wenn er's gefunden hat, so legt er's auf seine Achseln mit
Freuden. Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und
spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das
verloren war. Ich sage euch: Also wird auch Freude im Himmel sein über einen
Sünder, der Buße tut, vor neunundneunzig Gerechten, die der Buße nicht
bedürfen. Oder welches Weib ist, die zehn Groschen hat, so sie der einen
verliert… wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und
Nachbarinnen und spricht: Freuet euch mit mir; denn ich habe meinen Groschen
gefunden, den ich verloren hatte. … Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der
jüngste unter ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Teil der Güter,
das mir gehört. Und er teilte ihnen das Gut. Und nicht lange darnach sammelte
der jüngste Sohn alles zusammen und zog ferne über Land; und daselbst brachte
er sein Gut um mit Prassen. … Da schlug er in sich und sprach … Ich will mich
aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe
gesündigt gegen den Himmel und vor dir und bin hinfort nicht mehr wert, dass
ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! Und er machte
sich auf und kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war, sah
ihn sein Vater, und es jammerte ihn, lief und fiel ihm um seinen Hals und küsste
ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel
und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber
der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringet das beste Kleid hervor und tut
es ihm an, und gebet ihm einen Fingerreif an seine Hand und Schuhe an seine
Füße, und bringet ein gemästet Kalb her und schlachtet es; lasset uns essen
und fröhlich sein! denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig
geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an fröhlich
zu sein. Aber der älteste Sohn war auf dem Felde. Und als er nahe zum Hause
kam, hörte er das Gesänge und den Reigen; und er rief zu sich der Knechte
einen und fragte, was das wäre. Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen,
und dein Vater hat ein gemästet Kalb geschlachtet, dass er ihn gesund wieder
hat. Da ward er zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater
heraus und bat ihn. Er aber antwortete und sprach zum Vater: Siehe, so viel
Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten; und du hast mir
nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Nun aber
dieser dein Sohn gekommen ist, der sein Gut mit Huren verschlungen hat, hast
du ihm ein gemästet Kalb geschlachtet. Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du
bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber
fröhlich und gutes Muts sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder
lebendig geworden; er war verloren und ist wieder gefunden. |