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In Jesu Worten wird die richtige Art, einen Turm zu planen, mit der besonnenen Vorbereitung des Krieges verglichen, der nicht  militärisch zu verstehen ist, sondern als geistiger, man könnte sagen kultureller Kampf. Ein Kampf, den die christliche Weltanschauung  täglich gegen die weltliche Anschauung zu bestehen hat. Dieser Kampf findet dauernd statt, ist mehr als verzwickt und manchmal haben wir den Eindruck, schlecht zu planen und schwach zu kämpfen. Mit unseren Kräften allein werden wir nicht gewinnen, sondern nur im Vertrauen auf Jenen, der uns nicht einfach ein Gebäude anvertraut oder uns in eine Gefahr geschickt hat, sondern auf seine Weise plant, trotz all unserer Unzulänglichkeiten ("Wenn der Herr nicht das Haus baut, mühen sich umsonst die Bauleute", Psalm 127,1; v. auch Dt. 8,11-18; Pred.3, 3-6). Das heißt: Bauen ist auch ein Wiederaufbauen, und zwar mehr als auf unsere Mauern, nämlich auf unsere vorrangige und beständig aufzugreifende Bestimmung, Christus nachzufolgen! In diesem Kontext verlangt er nicht, unsere Liebsten zu „hassen“ (da er uns sogar die Feinde zu lieben befohlen hat), sondern die Sicherheit, die uns ihre Liebe gibt, an die zweite Stelle zu setzen, denn an erster Stelle muss für uns das Vertrauen auf ihn stehen.

           

 23. Sonntag des Jahreskreises C 2004

 

Ich habe auch meinen Turm konstruiert, aber ich fürchte,

dass der Bau unvollendet bleiben

und sicher das ganze Leben

zur Vollendung dessen 

nicht reichen wird,

was mir am Ende fehlt.

Ich habe gebaut und dafür allen Besitz verkauft, und manchmal ist meine Entscheidung

mir als Torheit erschienen.

 

Nein, ich bitte Dich nicht darum,

das zur Vollendung zu bringen,

was meine Aufgabe ist,

ich bitte Dich nur,

wenn ich Deinetwegen

meine Mauern sich selber überlasse,
dass ich noch und immer

die Kraft besitze,

Dir nachzufolgen in dem Wissen,

dass es jeden Tag der Mühe wert ist.

(GM/05/09/04)

 

Lukas (14,25-33)

Es ging aber viel Volks mit ihm; und er wandte sich und sprach zu ihnen: So jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Wer ist aber unter euch, der einen Turm bauen will, und sitzt nicht zuvor und überschlägt die Kosten, ob er's habe, hinauszuführen? auf dass nicht, wo er Grund gelegt hat und kann's nicht hinausführen, alle, die es sehen, fangen an, sein zu spotten, und sagen: Dieser Mensch hob an zu bauen, und kann's nicht hinausführen. Oder welcher König will sich begeben in einen Streit wider einen andern König und sitzt nicht zuvor und ratschlagt, ob er könne mit zehntausend begegnen dem, der über ihn kommt mit zwanzigtausend? Wo nicht, so schickt er Botschaft, wenn jener noch ferne ist, und bittet um Frieden. Also muss auch ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.