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 «Das ist mein Fleisch, das für euch hingegeben, das ist mein Blut, das für euch vergossen wird!»: Höchstwahrscheinlich sind das dieselben Worte Jesu in seiner eigenen Sprache (aramäisch) über das Brot und den Wein beim Abendmahl. Sie deuten sehr realistisch sein von der Gewalt schon umfangenes Geschick an, aber sie drücken zugleich seinen Willen aus, dieses Mahl zum Mittel einer tiefen Schicksalsgemeinsamkeit mit seinen Jüngern zu machen. Brot und Wein sind darum sein verletztes Fleisch und sein vergossenes Blut. Sie sind kein Zeichen der Niederlage, ganz im Gegenteil äußern sie die Allmacht seiner Liebe. Jesus macht sie zum Mittel einer ungewöhnlichen Gemeinschaft mit ihm. Das erlaubt uns, das Leben und den Tod mit der Gewissheit in unseren Augen und Herzen zu begreifen, dass die Liebe stärker ist. Deshalb kann sie nicht scheitern, sondern drückt dadurch ihre ganze Größe aus.

20. Sonntag im Jahreskreis B - 2006

Du lädst uns, Jesus, zu einem Tisch,
an dem wir viel mehr, nämlich Weisheit bekommen.
Während wir mit unseren Familienangehörigen

und besten Freunden
nur die gleichen Speisen essen
und dieselben Getränke trinken,
und uns dadurch miteinander verbunden fühlen,
erhalten wir an Deinem Tisch viel mehr.
Hier hören wir und staunen,
dass Du uns Dein eigenes Leben anbietest,
was Du mit dem Fleisch und dem Blut andeutest,
welche es verkörperten.
Fleisch und Blut sind Deine Person,
Deine Geschichte und Dein Schicksal
in einer ungeheuren Tragödie,
die das Wichtigste von Dir gar nicht töten konnte,
sondern bis zum ihrem Schlusswort

Deine unendliche Liebe offenbarte.
Dadurch gelangen Dein hingegebenes Fleisch
und Dein vergossenes Blut
in unser sterbliches Fleisch,
bis in das Blut, das in unseren Adern fließt,
und machen uns unsterblich.
(GM/20/08/06)

Sprüche (9,1-6) Die Weisheit baute ihr Haus und hieb sieben Säulen, schlachtete ihr Vieh und trug ihren Wein auf und bereitete ihren Tisch und sandte ihre Dirnen aus, zu rufen oben auf den Höhen der Stadt: "Wer verständig ist, der mache sich hierher!", und zum Narren sprach sie: "Kommet, zehret von meinem Brot und trinket den Wein, den ich schenke; verlasst das unverständige Wesen, so werdet ihr leben, und gehet auf dem Wege der Klugheit." Wer den Spötter züchtigt, der muss Schande auf sich nehmen; und wer den Gottlosen straft, der muss gehöhnt werden. Strafe den Spötter nicht, er hasst dich; strafe den Weisen, der wird dich lieben. Gib dem Weisen, so wird er noch weiser werden; lehre den Gerechten, so wird er in der Lehre zunehmen.

Joh  (6,51-58)   <<Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, dass ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt. Da zankten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. Denn mein Fleisch ist die rechte Speise, und mein Blut ist der rechte Trank. Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm. Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe um des Vaters willen, also, wer mich isset, der wird auch leben um meinetwillen. Dies ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist; nicht, wie eure Väter haben Manna gegessen und sind gestorben: wer dies Brot isset, der wird leben in Ewigkeit>>.