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Das Evangelium erzählt von den Versuchungen Jesu. Sie weisen hin auf seine grundsätzlichen Entscheidungen, aber auch auf die Versuchungen, die sowohl jeder Mensch, als auch die Kirche überwinden müssen. Vor allem die Versuchung eines befriedigenden Kultus, statt sich für einen selbstlosen Glauben zu entscheiden. Also nicht das Heilige als Wahl des Bequemen, sondern die Selbstlosigkeit und Vorläufigkeit. Keine wunderreiche und triumphierende Religion, sondern einen armen und barfüßigen Glauben. Kein Machtstreben, sondern fortwährenden Dienst, in dem man sich ohne falsches Heldentum und unfruchtbares Bedauern abmüht. Alle diese Versuchungen sind überwindbar durch die Erfahrung eines echten Gebets, das bis ins Herz der Erde (d.h. in unsere echteste menschliche Wirklichkeit) vordringen kann, um beiden zu begegnen: Sowohl Gott als auch dem Menschen. 


 1. Sonntag der Fastenzeit (B)2006

 

«Vom Leben jedes Bruders
wird Rechenschaft verlangt werden».

Auch Du wirst  wieder

an das Bündnis mit Noah gedacht haben, Jesus,

als Du den in Farben leuchtenden Regenbogen
in jener Wüste erscheinen sahst,
in der Du vierzig Nächte und vierzig Tage
in Gesellschaft von Engeln und Tieren bleiben wolltest:

An die innewohnenden menschlichen Ängste,
die Stille und die mystischen Transporte,
die uns über uns selber hinaus erhöhen.

Hilf uns nun, dass wir jede Versuchung besiegen
und uns verantwortlich fühlen
für das Leben jedes Menschen,
und vor allem mach aus uns jene Friedensstifter, 
die Du als Kinder Gottes bezeichnetest.

Lass unser Leben aufleuchten wie einen kleinen Strahl vom großen Regenbogen des Friedens. (GM/05/03/2003)

Genesis (9,8-15) <<Dann sprach Gott zu Noah und seinen Söhnen, die bei ihm waren: Hiermit schließe ich meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tieren des Feldes, mit allen Tieren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind. Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet. »>>.

Markus (1,12-15) <<Danach trieb der Geist Jesus in die Wüste. Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm. Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: «Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!»>>.