Bild von Cerezo Barredo (www.servicioskoinonia.org)

 17. Sonntag des Jahreskreises (Jahr B)

Brot, das Gott gereicht,
aber in Wirklichkeit uns angeboten wird, nämlich der Menge,

die nach wahrhaftigen Worten hungert
und nach Brot, das nicht verdirbt.

Auch dieses ist Verwirrung,            
welche Du in unserer Religion stiftest:
Wir haben stets gedacht,

dass Du unserer Gaben bedürftest

(Opfergaben haben wir sie genannt)

aber nun, Jesus, lehrst Du uns:

Wenn ein Gott existiert,                                 
ist es Jener,
der im Überfluss zu schenken weiß
und zunächst mit dem Brot anfängt
und danach mit der Hingabe seiner selbst,
einem unglaublichen Geschenk, 
schon an jenem Tag der Menge angedeutet
durch das geteilte

und unter uns immer noch zu teilende Brot.
(GM/27/07/03)

 

         Am 17. Sonntag des Jahreslaufes B spielt das Brot eine besondere Rolle mit vielen Bedeutungen. Es wird zum Zeichen, dass es nötig ist, mit den Anderen zu teilen, was wir besitzen. Denn nur so wird es keine Hungersnöte und keine Hungernden mehr geben. Und durch das Brot erklärt Jesus uns beispielhaft seine eigene Hingabe, eine sehr persönliche Hingabe, bis er selber Brot wird. Das eucharistische Brot, das uns Nahrung und innere Ruhe sein wird. Der Prophet, der in diese unsere Welt gekommen ist, wird durch seine Hingabe für uns sprechen. Sein Einverständnis mit seiner Auslöschung (die so genannte kenosis) wird das größte Zeugnis eines Gottes, der sich als das Gegenteil dessen erweist, was wir uns immer vorgestellt haben.

 2. Könige (4,42-44) Einmal kam ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Gottesmann Brot von Erstlingsfrüchten, zwanzig Gerstenbrote, und frische Körner in einem Beutel. Elischa befahl seinem Diener: Gib es den Leuten zu essen! Doch dieser sagte: Wie soll ich das hundert Männern vorsetzen? Elischa aber sagte: Gib es den Leuten zu essen! Denn so spricht der Herr: Man wird essen und noch übrig lassen. Nun setzte er es ihnen vor; und sie aßen und ließen noch übrig, wie der Herr gesagt hatte.

Johannes (6,1-15) Danach ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder. Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll. Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele! Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren. Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.