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15. Sonntag im Jahreskreis B (2003) Die
eigene Heimat ist nicht immer der Ort der eigenen Sendung, Und
dennoch schickt uns der Herr in
die Ferne, den Kurs zu ändern: |
Die Lesungen des kommenden Sonntags sind
hinreichend klar. Priestertum und Prophetie scheinen in der Lebensgeschichte
des Propheten Amos eine harte Schlacht zu schlagen. Jesus schickte seine
Jünger, nach der Erfahrung von Zurückweisung in seiner Heimat, in die anderen
Orte, um dort den Anbruch des Himmelsreiches zu künden und die Notwendigkeit,
die menschliche Logik hinter sich zu lassen, um sich vollständig auf Gottes
Pfade begeben zu können. Ist das bloß Vergangenheit? Nein, es ist mit
Sicherheit auch die Geschichte unserer Gegenwart: Wir sind aufgerufen, mit
mehr Folgerichtigkeit die Anforderungen für das Reich Gottes vorzuleben und
zu verkünden, auch auf die Gefahr, Unterstützungen zu verlieren oder einige Karrierestufen
zu opfern. Amos (Am 7,10-17)
<< Amazja, der Priester von Bet-El, ließ Jerobeam, dem
König von Israel, melden: Mitten im Haus Israel ruft Amos zum Aufruhr gegen
dich auf; seine Worte sind unerträglich für das Land. Denn so sagt Amos:
Jerobeam stirbt durch das Schwert und Israel muss sein Land verlassen und in
die Verbannung ziehen. Zu Amos aber sagte Amazja: Geh, Seher, flüchte ins
Land Juda! Iss dort dein Brot und tritt dort als Prophet auf! In Bet-El
darfst du nicht mehr als Prophet reden; denn das hier ist ein Heiligtum des
Königs und ein Reichstempel. Amos antwortete Amazja: Ich bin kein Prophet und
kein Prophetenschüler, sondern ich bin ein Viehzüchter und ich ziehe
Maulbeerfeigen. Aber der Herr hat mich von meiner Herde weggeholt und zu mir
gesagt: Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel! Darum höre jetzt das
Wort des Herrn! Du sagst: Tritt nicht als Prophet gegen Israel auf und
prophezei nicht gegen das Haus Isaak! Darum – so spricht der Herr: Deine Frau wird in der
Stadt als Dirne leben, deine Söhne und Töchter fallen unter dem Schwert, dein
Ackerland wird mit der Messschnur verteilt, du selbst aber stirbst in einem
unreinen Land und Israel muss sein Land verlassen und in die Verbannung
ziehen >>. Markus (6,7-13) << Er rief die Zwölf zu
sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht,
die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab
nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im
Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen. Und er sagte zu
ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder
verlasst. Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören
will, dann geht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis
gegen sie. Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur
Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und
heilten sie >>. |