Trotz des großen Themenreichtums dieses
3. Sonntags der Osterzeit beschränke ich mich auf ein kleines Detail des Dialoges zwischen Jesus und Petrus,
welches der „Neuen Überarbeitung“ entnommen ist. Es bezieht sich auf den
Unterschied zwischen dem von Jesus benutzten «Petrus, liebst Du
mich?» und Petri Antwort: «Herr, Du weißt, dass ich Dich lieb habe». Das
von Jesus benutzte Verb agapéo erschien Petrus vielleicht zu anspruchsvoll.
Es bedeutet die Liebe Gottes (“Gott ist die agàpe”). Petrus
antwortet dreimal mit dem Wort filèo, einem Wort, welches allgemein
unter Freunden bedeutet "jemanden gerne haben", bis schließlich
auch Jesus selbst dieses Wort benutzt, während Petrus mit seinem
endgültigen Bekenntnis von Liebe seine dreifache Verleugnung (in der Nacht
der Gefangennahme) begleicht: «Herr, Du weißt alles; Du weißt, dass ich
Dich lieb habe». Auf die geschenkte, überraschende und zuvorkommende Liebe
Gottes können wir nur mit unserer Art Liebe antworten: Einer
zerbrechlicheren, einer „nur menschlichen“, aber dennoch wahrhaftigen
Liebe, die allein uns die Teilhabe an der Kraft des Evangeliums ermöglicht.
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3. Sonntag der Osterzeit 2007
[2004]
Wir wagen
nicht, Dich zu fragen, wer Du seiest,
denn wir wissen wohl, dass Du der
Herr bist,
aber schau, unser Boot
liegt noch immer am Ufer...
Und dann, wenn wir uns irgendwann
vom Festland
entfernt haben,
und nicht einmal ein Sturm wütet,
gelingt uns nichts
mehr,
und wir fühlen uns allein;
Dann plötzlich gibst Du uns von
ferne einen Wink,
und zeigst Dich als derjenige, der schon
daran
gedacht, das
Mahl zu bereiten, um uns zu nähren,
und der uns schon lange erwartet
hat,
selbst wenn wir
davon nichts wussten.
(GM/
25/04/01).
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Johannes (21:1-12,15-19)
<<Darnach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern an den Meer bei
Tiberias. Er offenbarte sich aber also: Es waren beieinander Simon Petrus
und Thomas, der da heißt Zwilling, und Nathanael von Kana in Galiläa und
die Söhne des Zebedäus und andere zwei seiner Jünger. Spricht Simon Petrus
zu ihnen: Ich will hin fischen gehen. Sie sprechen zu ihm: So wollen wir
mit dir gehen. Sie gingen hinaus und traten in das Schiff alsbald; und in
derselben Nacht fingen sie nichts. Da aber jetzt Morgen war, stand Jesus am
Ufer; aber die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Spricht Jesus zu
ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber
sprach zu ihnen: Werfet das Netz zur Rechten des Schiffs, so werdet ihr
finden. Da warfen sie, und konnten es nicht mehr ziehen vor der Menge der
Fische. Da spricht der Jünger, welchen Jesus liebhatte, zu Petrus: Es ist
der HERR! Da Simon Petrus hörte, dass es der HERR war, gürtete er das Hemd
um sich (denn er war nackt) und warf sich ins Meer. Die andern Jünger aber
kamen auf dem Schiff (denn sie waren nicht ferne vom Lande, sondern bei
zweihundert Ellen) und zogen das Netz mit den Fischen. Als sie nun austraten
auf das Land, sahen sie Kohlen gelegt und Fische darauf und Brot. Spricht
Jesus zu ihnen: Bringt her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!
Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz auf das Land voll großer Fische,
hundert und dreiundfünfzig. Und wiewohl ihrer so viel waren, zerriss das
Netz nicht. Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber
unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? denn sie wussten, dass
es der HERR war. … Da sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu
Simon Petrus: Simon Jona, liebst du mich mehr, als diese? Er spricht zu
ihm: Ja, HERR, du weißt, dass ich dich liebhabe. Spricht er zu ihm: Weide
meine Lämmer! Spricht er wieder zum zweiten Mal zu ihm: Simon Jona, liebst
du mich? Er spricht zu ihm: Ja, HERR, du weißt, dass ich dich liebhabe.
Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe! Spricht er zum dritten Mal zu
ihm: Simon Jona, hast du mich lieb? Petrus ward traurig, dass er zum
dritten Mal fragte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: HERR, du weißt
alle Dinge, du weißt, dass ich dich liebhabe. Spricht Jesus zu ihm: Weide
meine Schafe! Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Da du jünger warst,
gürtetest du dich selbst und wandeltest, wohin du wolltest; wenn du aber
alt wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich
gürten und führen, wohin du nicht willst. Das sagte er aber, zu deuten, mit
welchem Tode er Gott preisen würde. Und da er das gesagt, spricht er zu
ihm: Folge mir nach!>>.
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