3. Fastensonntag  - Lesejahr B - 2009                                                                                         www.puntopace.net 

Wie die Griechen und die Juden, wovon die Lesungen berichten, brauchen auch wir Zeugnisse, die uns wegen einer  außerordentlichen und wunderbaren Wirkung imponieren. Betrachten wir aber sorgfältig das, was uns erzählt wird, so wird deutlich, dass das Verhalten Jesu im Tempel wirklich eines der größten Zeichen ist, die es geben kann.  Mit einer ungewöhnlichen Vehemenz, die uns beeindruckt, wirft er alles hinaus, was jenen Ort der gnaden- und liebevollen Begegnung mit Gott zu einem Ort der Geschäftemacherei und des Verkaufens verwandelt hatte. Auf diese Kommerzialisierung dessen, was es als Heiligstes gibt, nämlich Gott zu begegnen, antwortet derjenige, der in Kürze von den Tempelbehörden angefeindet und abgelehnt werden wird bis dahin, gekreuzigt zu werden und als die äußerste Schwäche und Sinnlosigkeit zu erscheinen. Aber wenn all dies in Kürze geschehen wird, wird genau dieser von den Menschen verwundete Leib Christi von seiner innersten Tiefe her bezeugen, dass der Mensch durch ihn den Weg wieder findet, der ihn in der absoluten Selbstlosigkeit einer unumkehrbaren Liebe zu Gott führt. Und das bedeutet auch eine Heiligkeit, die keinesfalls mehr kommerzialisiert werden kann. Dies gilt für jeden Menschen und für jedes Volk, aber es gilt selbstverständlich vor allem für die Kirche, die auf ewig gewarnt wird, nicht dem gleichen Fehler zu verfallen.   

 

Das Bild zeigt die Ebene von Jerusalem,
wo der Tempel stand.

GEBET

 

Riesigweit sieht heute die Ebene aus,
wo jener Tempel sich erhob, und von wo aus der Blick sich weitet und sich im Himmel des Orients verliert.

Als Du hierher kamst, Jesus, war die milde Frühlingswärme dabei, die Natur zu erwecken, während das bevorstehende Passahfest die Herzen erwärmte, im Erinnern der von den Vätern wieder gewonnenen Freiheit, nach so langer Unterdrückung…

Man bereitete die Gedenktage vor,
und der Tempel wurde wieder zum pulsierenden Herzen
eines einzige
n Volkes,
das sich um seinen Gott versammelte.
Und das, wohlwissend, nicht ganz frei zu sein, gerade an diesem Ort kaufte und verkaufte, was nunmehr eher für seinen Kultus als für das Leben nützlich war…

Dann tatest Du das Unmögliche,
indem Du alle austriebst,
die ihn zu einem Markt hatten verkommen lassen, und damit gabst Du auch Deiner Kirche die Anweisung, dass sie niemals aufhören darf, der Ort zu sein, wo die Freiheit keinen Handelspreis hat und die Liebe nicht zu kaufen ist sondern wo sie Tag für Tag gelebt und geschenkt wird. (GM/15/03/09)

 

1 Kor (1,22-25) 22 Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. 23 Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, 24 für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 25 Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.

Johannesevangelium (2,13-25) 13 Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. 14 Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. 15 Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, dazu die Schafe und Rinder; das Geld der Wechsler schüttete er aus und ihre Tische stieß er um. 16 Zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! 17 Seine Jünger erinnerten sich an das Wort der Schrift: Der Eifer für dein Haus verzehrt mich. 18 Da stellten ihn die Juden zur Rede: Welches Zeichen lässt du uns sehen als Beweis, dass du dies tun darfst? 19 Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. 20 Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? 21 Er aber meinte den Tempel seines Leibes. 22 Als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.