3. Adventssonntag B – 2008                                                                           www.puntopace.net

Nicht immer erinnern wir bei unseren liturgischen Versammlungen daran, dass wir alle das Gottesvolk bilden und dass es „messianisches Volk“ genannt wurde (Lumen gentium, 9). Was heißt das? Die Antwort  ist den Lesungen dieses Sonntags zu entnehmen, die auf die Salbung (Messias heißt der Gesalbte, der Geweihte) und die Sendung des kommenden Messias hinweisen. Das ist eine Salbung-Sendung die auch uns angeht, die wir in der Taufe und in der Firmung gesalbt und geweiht wurden. Gleich dem Messias müssen wir die Frohbotschaft allen Menschen bringen - angefangen mit den Benachteiligten und den Unglücklichen. Nämlich mit denen, denen etwas Wichtiges in moralischer, körperlicher oder materieller Hinsicht fehlt. Wenn wir die Dinge und uns selbst genauer betrachten, dann entdecken wir, dass eine Wurzel des Unglücks sich auch in uns versteckt. Aber genau davon ausgehend werden wir Solidarität mit den anderen Mitmenschen spüren, und indem wir uns mit ihnen gerettet fühlen, werden wir nicht nachlassen, eine Botschaft von Freude und Hoffnung um uns herum zu verbreiten. So werden wir wahrhaftig mit Jesus und wie Jesus das messianische Volk bilden.

 

 
Junge Leute in Lauria bei einem Treffen der „Friedens-Karawane“ (29-09-08)

GEBET
Auch wir, o Jesus, wurden nicht für uns selbst geweiht,
sondern für die Anderen,
und heute ist es, als hörten
wir diese an Dich gewandten Worte,
wie wenn sie an uns alle gerichtet wären,
weil auch wir uns mit Deinem Namen benennen
und damit bezeichnet sind und jeden Tag
in die Welt gesandt werden.
Ja, wir wissen, schwierig ist das Wagnis der Freiheit,
vor allem wenn sie nichts anderes als eine Ausrede ist,
um nur an uns selbst zu denken,
und an das, das einige Augenblicke auszufüllen scheint,
aber nicht den Abgrund erfüllen kann,
der aus der Tiefe unserer Seele Wahrhaftigkeit
statt Betrug verlangt.
Dann komm, wir bitten Dich,
um in uns aufzukeimen, weil Du der Spross und die Quelle bist, der Friede und die Unruhe, die ihn ersehnt.
Du, der Du unser Leben bist,
hilf uns verstehen, dass Du auch unser Glück bist. Amen!
(GM/14/12/08)

 

 

Jesaja (61,1-2.10-11) Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; / denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe / und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde / und den Gefesselten die Befreiung, 2 damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, / einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, / damit ich alle Trauernden tröste… Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. / Meine Seele soll jubeln über meinen Gott.Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, / er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt / und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt. 11 Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt / und der Garten die Pflanzen hervorbringt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor / und Ruhm vor allen Völkern.

Johannesevangelium (1,6-8.19-28) 6 Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. 7 Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. 8 Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. 19 Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, 20 bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias. 21 Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. 22 Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst? 23 Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. 24 Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. 25 Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet? 26 Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt 27 und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. 28 Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.