2. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B - 2009                                                    www.puntopace.net  

Wo wohnt Gott, damit wir ihn treffen und bei ihm bleiben können? Für den jungen Samuel, der in einem der Räume des Tempels schläft, scheint Gott genau dort ganz in der Nähe zu wohnen. Damit er ihm  zu Diensten sein konnte, hatte seine Mutter ihn dorthin geführt, als er noch ein Kind war, und in der Tat hörte er eines Nachts die Stimme Gottes und bekundete seine ganze Bereitschaft, seiner Berufung zu folgen. Im Evangelium scheint Jesus, obwohl er in keinem Tempel wohnt, doch irgendeine Wohnung zu haben, so dass seine ersten Jünger, die vorhaben ihm nachzufolgen, eingeladen werden, einige Zeit zusammen mit ihm zu verbringen. Dieser Umstand scheint in beiden Fällen zeigen zu wollen, dass um dem Herrn wirklich nachzufolgen, es notwendig ist, bei dem Herrn zu bleiben, um neben seiner Berufung auch seine Anwesenheit und sein Handeln ganz aus der Nähe erfahren zu können. Später  wird Jesus im Evangelium sagen, dass der Menschensohn gar keinen Ort habe, wo er sein Haupt niederlegen kann, denn er ist überzeugt, sein Haupt an die Brust jenes Vaters legen zu können, der immer mit ihm ist. Mit der Überzeugung dessen, der sich gesandt und geliebt zu sein fühlt, sieht Jesus auch liebevoll jene an, die er ruft und in die Welt sendet.  

 

Das Bild zeigt ein Haus auf dem Lande bei Tortora, das von der untergehenden Sonne beschienen wird.

GEBET

«Sie sahen, wo er wohnte,
und blieben jenen Tag bei ihm».
Wie war diese Deine Wohnung, Jesus?
Groß und geräumig oder nur ein Obdach,
das ein Nachfolger Dir zur Verfügung stellte,
von dem ausgehend
Dein Wort und Dein Herz umherschweiften,
bis dass Du die ganze Welt für Dein Haus
und für die Wohnung hieltst,
die Gott seinen Kindern anbietet?
Vielleicht beschien
ein warmer Sonnenstrahl ab und zu
auch jene Mauer, als ob er Licht und Wärme
dem anbieten wollte, der das Licht ist,
das von Ewigkeit glänzt, eben jenes Licht,
das in der Finsternis leuchtete
und die Finsternis konnte sich nicht
und wird sich niemals durchsetzen können! 

 (GM/18/01/09)

 

1Samuel (3,3-10.19) 3 Die Lampe Gottes war noch nicht erloschen und Samuel schlief im Tempel des Herrn, wo die Lade Gottes stand. 4 Da rief der Herr den Samuel und Samuel antwortete: Hier bin ich. 5 Dann lief er zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen. Geh wieder schlafen! Da ging er und legte sich wieder schlafen. 6 Der Herr rief noch einmal: Samuel! Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Geh wieder schlafen! 7 Samuel kannte den Herrn noch nicht und das Wort des Herrn war ihm noch nicht offenbart worden. 8 Da rief der Herr den Samuel wieder, zum dritten Mal. Er stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der Herr den Knaben gerufen hatte. 9 Eli sagte zu Samuel: Geh, leg dich schlafen! Wenn er dich (wieder) ruft, dann antworte: Rede, Herr; denn dein Diener hört. Samuel ging und legte sich an seinem Platz nieder. 3 Die Lampe Gottes war noch nicht erloschen und Samuel schlief im Tempel des Herrn, wo die Lade Gottes stand. 4 Da rief der Herr den Samuel und Samuel antwortete: Hier bin ich. 5 Dann lief er zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen. Geh wieder schlafen! Da ging er und legte sich wieder schlafen. 6 Der Herr rief noch einmal: Samuel! Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Geh wieder schlafen! 7 Samuel kannte den Herrn noch nicht und das Wort des Herrn war ihm noch nicht offenbart worden. 8 Da rief der Herr den Samuel wieder, zum dritten Mal. Er stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der Herr den Knaben gerufen hatte. 9 Eli sagte zu Samuel: Geh, leg dich schlafen! Wenn er dich (wieder) ruft, dann antworte: Rede, Herr; denn dein Diener hört. Samuel ging und legte sich an seinem Platz nieder.

Johannesevangelium (1,35-42) 35 Am Tag darauf stand Johannes wieder dort und zwei seiner Jünger standen bei ihm. 36 Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! 37 Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. 38 Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister , wo wohnst du? 39 Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde. 40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. 41 Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte (Christus). 42 Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels (Petrus).