Hochfest der Apostel Petrus und Paulus    (29.06.2008)                         www.puntopace.net  

 

Das eigene Denken dem anpassen, was die Leute sagen, oder selbständig denken? Der allgemeinen Unsitte bei Ausrichtung des eigenen Lebens folgen oder sich an höheren Werten orientieren, nach jenen, die Jesus und sein Evangelium vorschlagen? Jene, die Ihm nahe stehen und nicht alle Menschen fragt  Jesus: «Was sagen die Leute über mich?», und «Was sagt Ihr?». Heute wird die Frage gerade an uns gerichtet. Nach zweitausend Jahren Christentum und Katechismus sollte die Antwort leichter sein. Aber Vorsicht! Jesus will weder die in einem Buch gelesene oder auswendig gelernte Antwort hören, sondern eine, welche die Einbindung unseres Lebens bekräftigt. Sind wir mit Ihm oder gegen Ihn? Wenn wir Ihm unser Leben anvertraut haben, weist uns die heutige Liturgie, die den beiden besonderen Zeugen Petrus und Paulus gewidmet ist, darauf hin, dass unsere Einbindung auch in die Gemeinschaft und mit der Gemeinde (seiner Kirche) erfolgt. In ihr bekommt Petrus die einzigartige Aufgabe, die Beziehung zum Reich Gottes zu gestalten (lösen oder binden bedeutet genau das). Es ist Zeit, dass wir mit anderen Augen auf unsere Gemeinde und ihre verschiedenen Aufgaben schauen. Sie ist keine Ansammlung von Leuten, in der wir je nach unseren Befindlichkeiten und unserer Sympathie handeln können. Vielmehr ist sie eine Gemeinschaft, in der das echte Zeugnis unserer Beziehung zu Christus auf dem Spiel steht.

 

  

 

        Gemälde in der Apsis der Pfarrkirche von Tortora

                                         von

 

               Ginesius Galterio 1768 aus Mormanno.

GEBET

 

Fest wie ein Stein soll dein Glaube sein
und wie die stärksten Felsen

soll er der Zeit und den Unwettern trotzen.

   Stabil müssen auch du, Simon,
berühmter Petrus, und diese Schlüssel sein;
groß sind sie hier auf diesem Bild,
wo du sie zu deinen Händen empfängst,
und sie sollen dir dienen,
die im Zweifel eingesperrten Herzen und

die Hoffnungen von Männern und Frauen zu wecken,

die vom Leben enttäuscht wurden.
   Öffne erneut die Schatztruhe
jenes von Christus angekündigten Reiches,
so, wie du dessen Voraussage
von Seinen Lippen vernahmst,

damals, als dein Herz schneller schlug,
weil du verstandest, dass die Zeit gekommen war,
und du, trotz deiner Unsicherheiten,
Ihm weiterhin folgtest, bis zu dem Tag, da du,

als der beste Freund, dem vergeben worden war,

deine Liebe bekanntest
und Er dir zum letzten Mal das sagte,

was er uns jeden Tag immer wieder sagt:

   «Folge mir nach, und dein Leben

wird sich für immer verwandeln!»

                                                  (GM/29/06/08)  

Matthäusevangelium  (16,13-19)

 13 Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? 14 Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. 15 Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? 16 Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! 17 Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. 18 Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. 19 Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.