2. Fastensonntag A – 2008                                                                                                     www.puntopace.net

«Das Auge des Herrn ruht auf dem, der ihn fürchtet und nach seiner Güte ausschaut, damit er ihn dem Tod entreiße und in der Hungersnot nähre». Dieser Satz aus dem Psalm 32 (33) kann uns helfen, das Hauptthema des zweiten Fastensonntags zu finden. Das Auge des Herrn bedeutet hier die Liebe, mit der er unser Leben begleitet. Es bedeutet besonders seine ständige und ununterbrochene Sorge für diejenigen, denen seine Gegenwart entscheidend ist. Das sind diejenigen, die ihn "fürchten“ in dem Sinn, dass sie seine Nähe im Herzen tragen und ihr eigenes Leben konstant auf Ihn ausrichten. Im heutigen Evangelium ist Jesus, der Sohn, der Geliebte (o agapetós), der sich verhält, indem er auf den Berg steigt, als ob er eine Zusammenkunft mit Ihm suche, ähnlich Mose und Elija, die Gott wiederholt auf einem Berg getroffen hatten. Dieses Mal aber wird daraus eine gemeinschaftliche Begegnung: Außer dem Vater trifft Jesus auch Mose und Elija. Ihre Geschichten und Worte kommen dem Wort und der Geschichte Jesu sehr nah, wie um deren letzten und endgültigen Wert zu zeigen. Aber da sind auch drei Jünger, dieselben, die ihn bald bis zum letzten Todeskrampf leiden und sterben sehen werden. Ihnen bestätigt der Vater, dass derjenige, der auf ihn hofft, vom Tod befreit werden wird, während. Jesus selber beim Abstieg vom Berg über seine Auferstehung nach seinem Tod spricht. Die Verklärung ist sozusagen die Veranschaulichung dieser feierlichen Bestätigung der Gültigkeit der Botschaft sowie der Lebensgeschichte Jesu. Sie zeigt einen Vorschuss auf die Herrlichkeit der Auferstehung, und genauso, wie der Kontakt mit Gott Moses und Elijas Leben und sogar Moses Gesicht erleuchtet hatte, wird der Sohn, der Geliebte, leuchten und wird die bevorstehende Hingabe seines Lebens vor Liebe strahlen.

 

 

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Berggipfel hinter Aieta (Cs),

                     von der Morgensonne geküsst.

       

   GEBET

  

   Das Licht leuchtet auf dem Berg  
und erweitert die Horizonte,
im  Gegensatz  zu den düsteren Farben seines Fußes
und seiner engen Umgebung...

   So glänzte an jenem Tag, Herr,
der Berg von Deinem Licht, der "Berg Gottes",
denn Du wurdest von Anbeginn

"Gott der Gipfel" genannt.

  

   Das Licht dämpfte die Schatten
Deines bevorstehenden Schicksals voll Tränen und Blut. und kam aus der Höhe des Himmels,
um jenen Gipfel zu berühren, 
und bestärkte Dich auf jenem Weg,
den Du bald wieder aufnehmen würdest,
indem Du ins Tal hinabstiegst.

  

   Das ist auch unser Jammertal
voller quälender und unüberwundener Sehnsucht
nach eben diesem höchsten Gipfel,
die wir jeden Tag in uns tragen und die uns mitreißt,

über alle unsere Qualen hinaus.

                                                           (GM/17/02/08)  

 

Psalm [33 (32) 4-5; 18-22] Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, all sein Tun ist verlässlich. Er liebt Gerechtigkeit und Recht, die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn. Das Auge des Herrn ruht auf dem, der ihn fürchtet und nach seiner Güte ausschaut, damit er ihn dem Tod entreiße und in der Hungersnot nähre. Unsere Seele hofft auf den Herrn; er ist für uns Schild und Hilfe. Ja, an ihm freut sich unser Herz, wir vertrauen auf seinen heiligen Namen. Lass

deine Güte über uns walten, o Herr, denn wir schauen aus nach dir.

Matthäus (17,1-9) 1 Sechs Tage danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. 2 Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht. 3 Da erschienen plötzlich vor ihren Augen Mose und Elija und redeten mit Jesus. 4 Und Petrus sagte zu ihm: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. 5 Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören. 6 Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden. 7 Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst! 8 Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus. 9 Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.