26. Sonntag
des Jahreskreises A - 2008
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Auch in unseren christlichen
Gemeinden beobachtet man zuweilen den Wettlauf einiger um privilegierte
Stellungen und Vorrang vor den Anderen. Einige denken: «Wir sind die Besten und, angenommen,
dass Gott auch die Anderen retten will, sind wir seine Bevorzugten, weil wir
mehr als alle Anderen ihn verstanden und ihm nachgeeifert haben». Jesus hat
Menschen getroffen, die genauso dachten. Bestärkt durch ihr religiöses
Handeln und ihre von Zweifeln freien Überzeugungen, vergessen die so Denkenden
zwei grundlegende biblische Wahrheiten. Deren Erste lautet, dass wir von der
Genesis bis zur Apokalypse sehen, dass wahrlich nicht jene, die sich wortreich
zu Freunden Gottes proklamieren, sein Wohlgefallen und seine Berufung
erwerben. Ganz im Gegenteil: Gott schaut auf das Handeln und nicht auf die
Worte. Zweite Wahrheit ist, dass Gott ein Gott der Weichherzig- und
Barmherzigkeit ist. Derjenige, der sich ihm in Reue und Liebe nähert, wird
demjenigen vorgezogen, der nur religiöse Riten fortführt und auswendig
gelernte Formeln wiederholt. In der Parabel der beiden Söhne wiederholt und
aktualisiert Jesus das Handeln des Vaters. Er zeigt auf, dass diejenigen, die
durch Handlungen den Willen Gottes erfüllen, allen anderen ins „Himmelreich“
vorangehen. Jenes Reich, das auch für uns schon auf Erden beginnt, wenn wir
nicht nach vorgefassten Formeln und eingefleischten Vorurteilen urteilen,
sondern nach der Lehre Jesu, der gesagt hat: « Nicht jeder, der zu mir sagt:
Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen
meines Vaters im Himmel erfüllt» (Mt. 7,21). |
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Weinstock mit hängenden Trauben und eine dort abgestellte Hacke. Im
Hintergrund einige Äste von Bäumen, die langsam gelb werden, sowie das Dorf
Tortora. |
GEBET Noch einmal der
Weinberg mit seinen Arbeitern, Das ist eine Gefahr, die uns droht, betroffen über ihre eigene Sünde, bereuen und sich wieder in Bewegung setzen. Dir reicht
dieser erste Schritt, sie schon
erwartest und umarmst. Und
so beginnt Dein Reich |
Matthäus (21,28-32) 28 Was meint ihr?
Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Sohn, geh und
arbeite heute im Weinberg! 29 Er antwortete: Ja, Herr!, ging aber nicht. 30
Da wandte er sich an den zweiten Sohn und sagte zu ihm dasselbe. Dieser
antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging doch. 31 Wer
von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der
zweite. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, das sage ich euch: Zöllner und Dirnen
gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. 32 Denn Johannes ist gekommen, um
euch den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt;
aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und
doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt. Aus dem Psalm 25 (24) 6 Denk an dein Erbarmen, Herr, /
und an die Taten deiner Huld; / denn sie bestehen seit Ewigkeit. 7 Denk nicht
an meine Jugendsünden und meine Frevel! / In deiner Huld denk an mich, Herr,
denn du bist gütig. 8 Gut und gerecht ist der Herr, / darum weist er die
Irrenden auf den rechten Weg. 9 Die Demütigen leitet er nach seinem Recht, /
die Gebeugten lehrt er seinen Weg. |