21. Sonntag des Jahres (A) 2008                                                                                 www.puntopace.net

 

Im Evangelium dieses Sonntags stellt uns Jesus eine Frage, die uns persönlich und direkt anspricht. Es ist so, als ob er fragte: «Wenn ich für die Menschen aller Generationen immer ein Ideal oder eine Gesamtheit zu verfolgender Werte gewesen bin, so dass ich sogar als ein Meister der Weisheit und des Lebens angesehen  wurde,  wer  bin  ich  dann  in  Wirklichkeit  für  dich?   Welche Bedeutung habe ich für dein

Leben“?. Aus dieser Frage leitet sich eine zweite ab, die man so formulieren könnte: «Wenn du sagst, dass du an mich glaubst, glaubst du wirklich an all das, an das ich geglaubt habe? Also an die Liebe, der ich als unzerstörbarer und als ultimativer Grund des Lebens und Sterbens  gefolgt bin? Du sagst, dass du an Gott als Vater glaubst, aber glaubst du tatsächlich an die Bruderschaft der menschlichen Wesen? Du hast Anteil am Brot des ewigen Lebens, aber teilst du wirklich auch dein materielles tägliches Brot?». Wir sollten diese Fragen nicht umgehen, sondern uns von ihnen beurteilen lassen, nicht um zu verzagen, sondern um unser Leben zum Besseren zu wenden.

     

      Bild von der CD-Hülle “Canto das Comunidades”,

      Brasilien, Basisgemeinschaft.

GEBET

   Was sagen die Leute über Jesus nach so langer Zeit?
Haben sie die Frage vielleicht vergessen  

oder keine Zeit mehr, sie sich zu stellen?

Vielleicht denken sie einfach,

bereits die Antwort zu wissen.

A  Aber Du Christus

gehst weiter auf diesen sonnigen Wegen,

gehst wie die niemals müde Liebe geht,

auf der Suche nach jemandem,

der an ihre Beständigkeit glaubt,
auf der Flucht vor jeder Sache,

die zu glänzen scheint und sehr bald schwindet,
wie die Feuer dieses Sommers

oder unsere bereits abgereisten oder reisefertigen Emigranten.

Du dagegen bist der einzige, der bleibt,
und stellst wieder die Frage:
«Wer bin ich für die Leute? Wer bin ich für dich?».
Jesus, wenn selbst ich nicht so von mir

und meinen Sorgen eingenommen wäre

möchte ich Dir sagen, dass Du für mich alles bist.
Hilf mir, dies zu sagen und vor allem zu sein.
Amen! (GM/24/08/08)

Matthäus (15,21-28) 21 Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. 22 Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält. 23 Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie (von ihrer Sorge), denn sie schreit hinter uns her. 24 Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. 25 Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! 26 Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. 27 Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. 28 Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.

 Jesaja (56,1.6-7) 1 So spricht der Herr: Wahrt das Recht und sorgt für Gerechtigkeit; / denn bald kommt von mir das Heil, / meine Gerechtigkeit wird sich bald offenbaren. 6 Die Fremden, die sich dem Herrn angeschlossen haben, / die ihm dienen und seinen Namen lieben, um seine Knechte zu sein, / alle, die den Sabbat halten und ihn nicht entweihen, / die an meinem Bund fest halten, 7 sie bringe ich zu meinem heiligen Berg / und erfülle sie in meinem Bethaus mit Freude. Ihre Brandopfer und Schlachtopfer finden Gefallen auf meinem Altar, / denn mein Haus wird ein Haus des Gebets für alle Völker genannt. 8 Spruch Gottes, des Herrn, / der die verstoßenen Israeliten sammelt: Noch mehr, als ich schon von ihnen gesammelt habe, / will ich dort versammeln.