19. Sonntag des Jahreskreises A – 2008                                                           www.puntopace.net

Die Gegenwart Gottes nimmt man mehr in der Stimme wahr, die mehr im Schweigen flüstert,  als in jedem anderen Getöse der Natur (s. erste Lesung). Unser Leben durchläuft manchmal Zeiten, die ähnlich dem Sturm, von dem das Evangelium erzählt, der das Boot der Apostel überrascht hat,  während es weit entfernt war vom Ufer und von Jesus.  Es dauert fast eine ganze Nacht, bis Jesus sich sehen lässt, aber erschöpft von Anstrengung und Angst meinen die Apostel, dass es sich um ein Gespenst handelt. Petrus will vor den Anderen Mut fassen und bittet Jesus, ihn auf dem Wasser treffen zu dürfen. In Wirklichkeit ist seine Angst nicht ganz überwunden, lähmt ihn im Gegenteil derart, dass er sogar vergisst, schwimmen zu können und zu versinken beginnt. Aber die Hand Jesu ergreift und rettet ihn, bringt ihn zu seinen Freunden und in sein Boot zurück. Das Boot bedeutet gemäß der Symbolik der Bilder, dass er ihn der Kirche und uns allen zurückgibt. Freundeshand ist jene des Herrn, die einzige, die uns in jedem Abgrund ergreifen und ihm entreißen kann!  

  

 

GEBET
   Wer die zerstörerischen Wirkungen eines Sturmes

gesehen hat, kann verstehen,
wie groß die Angst der Jünger in dem Boot,

entfernt vom Ufer, gewesen sein könnte.
   Er kann sich den Kampf gegen den Wind vorstellen
und noch mehr gegen die eigene Angst,
die heftiger losbricht, als die Wut der Wellen.
   Der Gegenwind führt uns manchmal an Orte,
die von jeglichem Schimmer Deiner Anwesenheit

weit entfernt scheinen, oh Jesus,
und falls je Du auf den Wellen erschienest,

wie damals, würden wir nur an ein

ebenfalls feindliches Gespenst denken,
bereit, uns in den Abgrund zu saugen…
   Aber Du, darum bitten wir Dich, sei stärker
als all unsere Zweifel und Ängste!
Besonders wenn wir, mehr von

unserer Überheblichkeit als von Deinem Wort getragen,

auf tückischen Wellen laufen möchten,

ohne in unserem Inneren Festigkeit zu besitzen,
und auf diese Weise zu sinken beginnen…

   Komme schnell und ergreife unsere Hand,
bleib uns nah

und wir werden jedem Sturm standhalten,
bis zu jenem entscheidenden, wenn es, um uns  fortzureißen,  der letzte Abgrund des Todes sein wird! Amen!                                                        
(GM/10/08/08)

 

Matthäus  (14,22-33)  Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg. Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See. Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind.  Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.

 

1Buch der Könige (19,9.11-13) Dort ging er in eine Höhle, um darin zu übernachten. Doch das Wort des Herrn erging an ihn: Was willst du hier, Elija? Er sagte: Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übrig geblieben und nun trachten sie auch mir nach dem Leben. Der Herr antwortete: Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle.